AC |
Abkürzung für: Allgemeiner Convent; dort haben alle Verbindungsmitglieder Zutritts-, Rede- und Stimmrecht und werden die meisten Verbindungsangelegenheiten behandelt, besprochen und hierüber ggf. demokratisch abgestimmt, s. a. BC, Convent. |
adH |
allgemein übliche Abkürzung für: auf dem (Verbindungs-)Haus |
Admission |
s. Aktivwerdung |
Aktive |
Füxe (aFaF) und aktive Burschen (aBaB) der Verbindung. |
Aktivitas |
Mitglieder einer Korporation, die noch nicht im Berufsleben stehen, bestehend aus Füxen und (aktiven sowie inaktiven) Burschen. |
Aktivwerdung |
Auch: Aktivmeldung; Eintritt in die Verbindung. Findet meist unter Anwesenheit möglichst vieler Bundesbrüder statt und ist stets ein Grund zur Freude; bei der Neapolitania wird weiter differenziert zwischen der Bandaufnahme und der offiziellen Aufnahme vor dem Burschenconvent (Admission). |
Alter Herr (AH) |
Im Berufsleben stehendes Mitglied einer Verbindung; hat an Kneipe und Convent Burschenrechte, s. a. AHV, Philister. |
AHV |
Abkürzung für: Altherrenverband; die Alten Herren (AHAH) bilden unter sich eine Untergruppierung mit eigener Vorstandschaft und eigenem beschließenden Organ, dem Altherren-Convent (AHC), s. a. Alter Herr (AH). |
Band |
Schmale Schärpe in den Verbindungsfarben, wird als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Verbindung getragen. Bei der Neapolitania gibt es drei unterschiedliche Bandarten:
Burschenband: |
dreifarbig, von der rechten Schulter zur linken Hüfte |
Fuxenband: |
zweifarbig, von der rechten Schulter zur linken Hüfte |
Ehrenband: |
besticktes Burschenband (wird nach 100 Semestern der Zugehörigkeit zur Verbindung verliehen) |
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Bandaufnahme |
Bereits vor der offiziellen Aufnahme durch den Burschenconvent (BC) kann ein Interessent das Fuxenband der Neapolitania erhalten, wenn er zuvor mindestens zwei Veranstaltungen besucht hat, s. a. Aktivwerdung. |
Biercomment |
Enthält bestimmte Regeln über den Umgang miteinander insbesondere an der Kneiptafel. Hierdurch soll die Fröhlichkeit angefacht und allzu exzessives Trinken unterbunden werden, s. a. Comment. |
Bierjunge |
Herausfordernder Zuruf an der Kneiptafel, der als schwache Beleidigung aufgefasst wird. Der Beleidigte ernennt einen Unparteiischen, der das Kommando über den nach dem Biercomment auszuführenden Bierjungen übernimmt. Er schließt mit der Bekanntgabe des 1. und 2. Siegers. |
Biermimik |
unterhaltsame Einlage im inoffiziellen Teil einer Kneipe; wird oft auch Fuxenulk genannt |
Bierminute |
Zeiteinheit auf Kneipen: 5 Bierminuten entsprechen 3 Zeitminuten. |
Biernagel |
Ziernagel auf den Einbänden des Kommersbuches (= Liederbuch) oder des Gästebuchs zum Schutz derselben gegen Nässe auf den Tischen. |
Biername |
Nach bestandener Burschenprüfung darf der Betreffende aus drei Vorschlägen einen einsilbigen Namen wählen, der meist in Zusammenhang mit ihm zugeschriebenen Eigenschaften oder bestimmten Ereignissen aus seiner Fuxenzeit steht (andere Bezeichnung: Burschenname). |
Bierorgel |
Kneipklavier oder Kneipklavierspieler |
Bierstrafen |
Es gibt drei Arten von Bierstrafen: 1. das Löffeln, 2. das In-die-Kanne-Schicken, 3. der Bierverschiss. Einzelheiten sind im Biercomment geregelt. |
Blume |
Schaum auf einem frisch eingeschenkten Glas Bier |
Bundesbruder |
Anrede für ein Mitglied der eigenen Verbindung, s. a. Farbenbruder. |
Bursche |
Vollberechtigtes Verbindungsmitglied.
Nach der Fuxenzeit (= 2-3 Semester) und bestandener Burschenprüfung erfolgt in feierlicher Form die Burschung. Die Burschen zerfallen in aktive Burschen (aBaB) und inaktive Burschen (iaBiaB).
Aktive Burschen sind vollberechtigte und vollverpflichtete Mitglieder der Verbindung. Bei inaktiven Burschen sind insbesondere die Anwesenheitspflichten stark reduziert, s. a. Burschenprüfung, Burschung, Fux. |
BC |
Abkürzung für: Burschenconvent; dort haben nur Burschen und Alte Herren Zutritts-, Rede- und Stimmrecht und werden Verbindungsangelegenheiten von größerer Tragweite (bspw. Aufnahmen, Ausschlüsse, Burschenprüfungen, Vorstandswahlen) behandelt, besprochen und hierüber ggf. demokratisch abgestimmt, s. a. AC, Convent. |
Burschenname |
s. Biername |
Burschenprüfung |
Nach Beendigung der Fuxenzeit hat ein Fux vor dem Burschenconvent sein Wissen in Sachen Comment, Statuten, Geschichte, Studentenliedern und allgemeiner Bildung zu beweisen. |
Burschensalon |
Früher unterschied die Sitzordnung auf Kneipen streng zwischen dem Burschensalon, in dem nur Burschen und AHAH sitzen, und dem sog. Fuxenstall; mittlerweile haben sich die Begrifflichkeiten verselbständigt, s. a. Fuxenstall. |
Burschung |
feierliche, endgültige Aufnahme als Bursche (auch Reception). |
Cantus |
(lat.: Gesang, Lied): Bezeichnung für die auf Kneipen gesungenen Lieder. |
Cerevis |
schirmlose Kappe, die zum Chargenwichs getragen wird, s. a. Salonwichs, Vollwichs, Wichs |
Charge |
Amt, Ehrenstelle. Bezeichnung für die Führungsämter einer Verbindung. |
Chargieren |
Vertreten der Verbindung als offizielle Vertreter (in Chargenwichs), vor allem bei Kommersen oder Kneipen. |
Chargenkabinett |
Aktiven-Vorstand; man unterscheidet den Erstchargierten (Abk.: x), dessen Stellvertreter (Zweitchargierter, Abk.: xx) sowie den Fuxmajor (Abk.: xxx oder FM), der die neu in die Verbindung eingetretenen Mitglieder mit deren Sitten und Gebräuchen bekannt macht. |
Colloquium |
(lat.: Gespräch): Colloquien werden die Abschnitte während einer Kneipe oder eines Kommerses genannt, in denen die Corona sich unterhalten darf. Das Gegenstück zum Colloquium ist das Silentium, s. a. dort. |
Comment |
(frz.: wie): Regularium und Glossar für bestimmte Formen des studentischen Brauchtums und Gemeinschaftslebens. Bei Verbindungen gibt es bspw. einen Kleidercomment (an Kneipen und Kommersen wird Anzug getragen, das sog. Kragentragen ist stets erwünscht), Couleurcomment, bei schlagenden Verbindungen zudem einen Fechtcomment; gute Umgangsformen sollten ohnehin selbstverständlich sein. Große Bedeutung hat insbesondere aber der Biercomment.
Es gibt den sehr umfangreichen allgemeinen deutschen Biercomment, die Neapolitania verfügt dagegen über einen eigenen Biercomment, der wesentliche Elemente aus diesem enthält.
Der erste Comment für das so genannte „Commersieren“ entstand um 1650. Er regelte zunächst nur Formelles, wurde mit der Zeit aus Sitte, Haltung, Veranstaltungen, Regelung von Streitigkeiten erweitert und erhielt damit erzieherische Bestandteile.
Aus einem Comment ergeben sich Verhaltens- und Handlungskonventionen die sich fast ausschließlich auf verbindungsinterne Dinge beziehen. Sie dienen zur Ausbildung des Gemeinsamen und des Gemeinsinnes.
Der Comment bildet somit den Rahmen des förmlichen Miteinanders. Alte Herren unterliegen an sich nicht dem Comment, sind aber in entsprechender Weise auf ein mögliches Fehlverhalten hinzuweisen. |
Convent |
Beschließende Mitgliederversammlung einer Verbindung, oft auch als „Verbindungsparlament“ bezeichnet; hier werden alle Angelegenheiten besprochen und darüber demokratisch entschieden, s. a. AC, BC. |
Corona |
(lat.: Kranz, Krone): Kommers- oder Kneipgesellschaft |
Couleur |
Bezeichnung für die in Band, Mütze und Zipfelbund getragenen Verbindungsfarben; „in vollem Couleur“ = mit Band und Mütze, ggf. zusätzlich mit dunklem Anzug, s. a. Farben. |
Cuprumkasse |
(lat. cuprum: Kupfer): Bei Kneipen wird eine Mütze herumgereicht, in die jeder Anwesende nach seinem Belieben eine Spende für Anschaffungen der Aktivitas einlegt; besonders die Alten Herren erweisen sich hier oft als großzügig. |
Dimission |
(Zeitweiser oder dauerhafter) Ausschluss eines Verbindungsmitgliedes durch BC-Beschluss, s. a. BC. |
Dispens |
Befreiung oder Entbindung von bestimmten Verpflichtungen, z. B. Anwesenheitspflicht. Das Recht zur Erteilung von Dispens haben der Convent und im Einzelfall die Chargen. Dispens ist vom Betreffenden zu erbitten und soll ihm seine Verantwortung für die Gemeinschaft und die durch sie gesetzten Grenzen seiner Individualität vor Augen führen. |
einpauken |
„sich in eine Kneiprunde einpauken“ = ein bestimmtes Quantum Bier trinken; erfolgt zumeist dann, wenn jemand erst nach Beginn der Veranstaltung erscheint |
Farben |
Verbindungen verfügen traditionell über ein eigenes Wappen sowie Farben, denen zumeist eine bestimmte Bedeutung zugewiesen wird. Die Farben der Neapolitania sind Weiß-Grün-Gold, die Fuxenfarben Grün-Weiß. Die Farben werden von den Bundesbrüdern v. a. in Band und Mütze getragen, es gibt aber auch nichtfarbentragende Verbindungen, s. a. Couleur, Farbenlied, Farbentragen, Wappen. |
Farbenbruder |
Anrede für einen Angehörigen einer anderen Verbindung. Daneben sind auch noch Bezeichnungen wie „Verbands-, Waffen-, Freundschaftsbruder“ üblich; Angehörige von Damenverbindungen werden analog als Farbenschwestern bezeichnet, s. a. Bundesbruder. |
Farbenlied |
Bei bestimmten offiziellen Anlässen wie Bandaufnahme, Burschung, Ehrenbandverleihung, Stiftungsfest, erschallt das von Wilhelm Johnsen eigens für die Neapolitania gedichtete Farbenlied gleichsam als Hymne unserer Verbindung. Im Farbenlied wird die Bedeutung der Farben sowie unseres Wahlspruchs erläutert und besungen, s. a. Farben. |
Farbenschwester |
Anrede für eine Angehörige einer Damen- oder Gemischtverbindung, s. a. Farbenbruder, Bundesbruder. |
Farbentragen |
Das Tragen von Band und Mütze in den Verbindungsfarben wird als Farbentragen bezeichnet. Von vielen wird bereits das Tragen von Band darunter verstanden, s. a. Couleur. |
Finken |
Auch: Kamele, Wilde, Nachtstühle. Heute eher ungebräuchliche Bezeichnungen für die nichtkorporierten Schüler bzw. Studenten. |
Fuchs |
s. Fux; bei der Neapolitania ungebräuchliche Schreibweise |
Fuxmajor |
Die Person, die für die Werbung von Neumitgliedern sowie für die Erziehung der Füxe im Geiste der Verbindungsprinzipien zuständig ist, s. a. Charge, Chargenkabinett, Keilen. |
Fuxenstall |
auch: Fuxia; Gemeinschaft der Füxe einer Verbindung; jede Verbindung hat Interesse daran, über einen möglichst großen Fuxenstall zu verfügen, denn nur hierdurch wird deren Fortbestand gesichert. |
Fux |
Der Begriff hat mit dem Tier eigentlich nichts zu tun, auch wenn Füxe häufig der Meinung sind, über die diesem zugeschriebene Schlauheit zu verfügen.
Er leitet sich vom lateinischen „faex“ (Hefe, Bodensatz) ab. Das kommt daher, dass der Fux früher als „das Unterste“ angesehen wurde. Tatsächlich stehen Füxe aber lediglich am Beginn ihrer Verbindungslaufbahn und verfügen deshalb naturgemäß über weniger Erfahrung; sie müssen die Sitten und Bräuche der Verbindung erst noch kennenlernen. Die Fuxenzeit dauert in der Regel zwei bis drei Semester. Viele Burschen und auch Alte Herren bezeichnen ihre Zeit als Fux als die schönste, denn der Fux besitzt in vielen Dingen Narrenfreiheit. |
Gemäß |
Bezeichnung für ein Trinkgefäß |
Geziemend |
beliebte Vokabel für „angemessen, genügend, gehörig, ordentlich“ |
Geschenkt |
Erlaubnis, beim „In-die-Kanne-Steigen“ ein bestimmtes Strafquantum nicht austrinken zu müssen; wer das nicht nötig hat, trinkt sein Glas trotzdem leer und erwidert „… lässt sich nichts schenken!“ |
Inaktiver |
Frühestens nach vier Burschensemestern kann ein Antrag auf Inaktivierung an den BC gerichtet werden. Ein inaktiver Bursche (iaB) hat stark reduzierte Anwesenheitspflichten (nur noch zu hochoffiziellen Veranstaltungen). Inaktive Burschen stehen aufgrund ihrer Erfahrungen den Aktiven beratend zur Seite und korrigieren ggf. deren Handeln im Sinne der Verbindungsprinzipien, s. a. Aktivitas, BC, Bursche. |
Keilen |
Jemanden für die Verbindung gewinnen/werben; um dieses Ziel zu erreichen, werden unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen organisiert und als geeignet erscheinende Personen dazu eingeladen, s. a. Fuxmajor, Spefux. |
Kneipe |
Traditionelle studentische Veranstaltung mit geregeltem Ablauf (Comment), bei der miteinander gefeiert und gesungen wird sowie Reden und humoristischen Einlagen vorgetragen werden. Traditionell hat eine Kneipe mehrere Teile: Das Offiz, dessen erster Teil auch als Hochoffiz bezeichnet wird, und das Inoffiz. Programmpunkte des Hochoffiz sind neben der Begrüßung die Rede des Erstchargierten und bspw. (Ehren-)Bandverleihungen sowie das Farbenlied; im Inoffiz werden bspw. Vertreterreden gehalten und die Cuprumkasse herumgegeben; zum Inoffiz erfolgt in der Regel ein Wechsel im Kneipvorsitz, danach ist Zeit für fröhlicheres Liedgut und bspw. den Fuxenulk, bevor die Kneipe schließlich „unter den Tisch getrunken wird“ und sich das sog. Bierdorf anschließt. Zwischen Offiz und Inoffiz, besser jedoch nach diesem, kann auch ein Kneipimbiss gereicht werden, s. a. Biermimik, Bierorgel, Colloquium, Comment, Cuprumkasse, Studentenlieder. |
Kolloquium |
s. Colloquium |
Kommers |
Veranstaltung, die zu besonderen Anlässen (z. B. Stiftungsfest) gemäß dem Comment abgehalten wird, feierlichste und größte Form der studentischen Kneipe; hier gibt es ausschließlich einen offiziellen Teil (d. h. kein Inoffiz), s. a. Kneipe. |
Kommersbuch |
studentisches Liederbuch, wegen seines Umfangs auch als „Prügel“ bezeichnet, s. a. Biernagel, Studentenlieder |
Konkneipant |
Ursprünglich regelmäßiger Besucher einer Kneipe ohne Mitglied einer Verbindung zu sein. Später Bezeichnung für eine außerordentliche Mitgliedschaft mit reduzierten Rechten und Pflichten, falls eine Vollmitgliedschaft nicht möglich sein sollte. Ein Konkneipant trägt die Verbindungsfarben in einer Bandschleife und der Mütze, kann durch Beschluss des AHC als AH aber auch das Band erhalten. |
Korporation |
(lat.: Körperschaft): Oberbegriff für alle Arten von Verbindungen |
Landesvater |
Feierliche Zeremonie, die bei der Neapolitania alle fünf Jahre zu runden bzw. halbrunden Stiftungsfesten durchgeführt wird. Ursprünglich wurde hierdurch der jeweilige Landesherr geehrt. Mittlerweile liegt die Bedeutung in einer Ehrerbietung gegenüber unserem Vaterland, aber vor allem in der Bekräftigung einer besonderen bundesbrüderlichen Verbundenheit oder Freundschaft zwischen zwei Personen. Nach genau festgelegtem Ablauf werden unter Absingen des Landesvaterliedes die Mützen der Teilnehmer durchstochen. Später wird das so entstandene Loch bestickt, s. a. Stiftungsfest. |
Lebensbund |
Bezeichnet die Tatsache, dass die Mitgliedschaft in einer Verbindung auf Lebenszeit angelegt ist. Daher bilden alle Neapolitanier, Aktivitas und Altherrenverband, eine Gemeinschaft, eben den Lebensbund. Dies äußert sich auch in der selbstverständlichen Anteilnahme der Bundesbrüder an wichtigen Abschnitten des Lebens jedes einzelnen, wie etwa Geburtstagen und Hochzeiten und reicht weiter bis zu Tod und Beerdigung. |
Leibbursche |
Wird vom neuen Mitglied aus dem Kreis der Burschen erwählt. Der Leibbursche fungiert als eine Art Pate und soll die Integration seines Schützlings betreuen und dessen Interessen auf dem BC vertreten, bis dieser dort selbst Sitz und Stimme hat. Oft entstehen hieraus lebenslange Freundschaften und ganze Leibfamlien, s. a. BC, Leibfamilie, Leibfux. |
Leibfamilie |
Wie in „normalen“ Familien kommt im Laufe der Jahre immer wieder Nachwuchs in Form von neuen Leibfüxen hinzu. Dadurch entstehen Leibfamilien; der Leibbursch des eigenen Leibburschen ist dann der Leibopa usw. Oftmals legen Leibfamilien eigene Schwerpunkte, die für die Wahl eines Angehörigen genau dieser Leibfamilie mitentscheiden sein können, s. a. Leibbursche, Leibfux. |
Leibfux |
„Schützling“ eines bestimmten Burschen, s. a. Leibbursche, Leibfamilie |
Löffeln |
Form der Trinkstrafe, bei der der Aufgeforderte ein aus seiner Sicht angemessenes Quantum trinkt. |
Mensur |
Ritualisierte Form des Zweikampfes unter Akademikern mit scharfen Fechtwaffen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts die bis dahin üblichen Duelle alten Stils ablöste. Die schlagenden Verbindungen sehen in der so genannten Bestimmungsmensur ein wichtiges Element der Charakterbildung. Die Neapolitania hingegen ist nichtschlagend, d. h. sie pflegt diesen Brauch nicht. |
Mütze |
Kopfbedeckung in den Farben der Verbindung, die auf die Schülermützen des 19. Jahrhunderts zurückzuführen ist. Grundsätzlich wird die Mütze abgenommen bei: Gruß, Nationalhymne, Farbenlied, Salamander, Einzug der Chargen, Halten einer Vertreterrede, hochoffiziellen Handlungen, in Kirchen, s. a. Tönnchen. |
Offiz |
erster Teil einer Kneipe, zu dessen Beginn das sog. Hochoffiz stattfindet, s. a. Kneipe, Kommers |
Pekesche |
Kneipjacke aus Samt, die von den Chargierten beim Vollwichs oder – bei größeren Kneipen und Kommersen – von den Füxen, die die Getränkeversorgung übernommen haben, getragen wird, s. a. Vollwichs. |
Pennalie |
(lat. penna – die Feder) Schülerverbindung, auch Pennalverbindung |
Philister |
Angehöriger des Philisteriums (Altherrenschaft); ursprünglich gleichbedeutend mit Spießbürger, s. a. Alter Herr (AH). |
Präsidium |
Vorsitz bei Conventen, Kommersen und Kneipen.
Das leitende Gremium einer Kneipe oder eines Kommerses wird in der Regel von den Chargierten gestellt, kann aber im Laufe der Kneipe gegen Mitglieder der Corona ausgetauscht werden. |
Reception |
(auch: Rezeption) feierliche Aufnahme in den Burschensalon, s. a. Burschung |
Salamander |
feierliche studentische Zeremonie, die zu Ehren einer Person oder einer Institution ausgeführt wird |
Salonwichs |
gegenüber dem sog. Vollwichs reduzierte Tracht der Chargierten bei einer Kneipe, bestehend aus schwarzem Anzug mit Krawatte, Schärpe, Cerevis und Handschuhen, s. a. Cerevis, Schärpe, Vollwichs, Wichs |
Satis |
lat.: es ist genug |
Schärpe |
Sie ist in den Farben der Verbindung gehalten und wird von den Chargierten wie das Band über diesem von der rechten Schulter zur linken Hüfte getragen, s. a. Salonwichs, Vollwichs, Wichs. |
Schläger |
Der Schläger ist eine studentische Fechtwaffe mit gerader Klinge in verschiedenen Ausführungen, wie z. B. Korb-, Glocken-, Mensur- und Kneipschläger. Wird bei der Neapolitania ausschließlich zur Repräsentation bei Kneipen und Kommersen verwendet. |
Silentium |
Schweigegebot für die Corona auf Kneipen und Kommersen, damit der jeweilige Wortführer verstehbar ist, s. a. Colloquium. |
Spefux |
(lat.: „in spe“: in Erwartung, Hoffnung, Zukunft): Interessent an der Verbindung, potentielles Neumitglied; s. a. Keilen |
Steil |
Die couleurstudentischen Spielregeln und -gesetze in besonderem Maße befolgend, s. a. Comment. |
Stiftungsfest |
Jährlich stattfindende „Geburtstagsfeier“ einer Verbindung, die bei der Neapolitania regelmäßig über vier Tage (Donnerstag bis Sonntag) verläuft mit den Programmpunkten: Begrüßungsabend, Kommers, Ball, Frühschoppen. |
Studentenlieder |
Von Beginn an entwickelte sich parallel zu den Verbindungen eine ganze Sangeskultur. Die dabei entstandenen Lieder sammelte man schließlich in so genannten Kommersliederbüchern, in die auch Volkslieder Einzug hielten.
Das vielfältige Liedgut aus der so genannten „guten alten Zeit“ weckt leicht den Verdacht, diese sei besonders durch häufiges Zechen und Schwärmereien geprägt gewesen. Zu der damaligen Zeit war der gemeinschaftliche Gesang aber weit mehr verbreitet als heutzutage: man sang in Gesellschaft jeglicher Art, auch bei der Arbeit. Das Studentenlied transportiert aber nicht nur Wissen über die frühen Sitten und Gebräuche, der gemeinsame Gesang auf Kneipen und Kommersen erzeugt darüber hinaus ein großes Gemeinschaftsgefühl, er lockert die Stimmung auf und befreit; s. a. Kneipe, Kommersbuch. |
Tempus |
(lat.: Zeit): Begriff des Kneipcomments für eine Pause. Traditionell ist es den Kneipteilnehmern nicht gestattet, die Kneiptafel ohne Erlaubnis zu verlassen. Also erbittet sich derjenige, der die Kneiptafel verlassen will, beim Präsidium tempus (lat.: „tempus peto!“ = „Ich erbitte Zeit!“). Bei der Rückkehr ist das Tempus mit den Worten „tempus ex!“ für erledigt zu erklären; der Präside antwortet jeweils mit „Habeas!“ oder ggf. auch „Non habeas!“, s. a. Biercomment, Comment, Kneipe. |
Tönnchen |
Hinterhauptcouleur; darf nur von inaktiven Burschen und Alten Herren getragen werden und muss nicht so häufig abgenommen werden wie eine Mütze, s. a. Cerevis, Mütze. |
Verbum |
(lat.: Wort): Wer etwas verkünden möchte, das alle Anwesenden an einer Kneipe hören sollen, der hat hierfür beim Präsidium ums Wort zu bitten. Dies geschieht zumeist mit den Worten „Verbum peto!“ (lat.: Ich erbitte das Wort). |
Vollcouleur |
Dunkler Anzug, Band, Mütze, Zipfelbund; wird v. a. bei hochoffiziellen Veranstaltungen und Kneipen getragen, s. a. Couleur. |
Vollwichs |
Von den Chargierten an Kneipen und Kommersen getragene studentische Tracht, bestehend aus weißer Hose, weißem Hemd mit Krawatte, Gamaschenstulpen, schwarzen Schuhen, (Gürtel mit Gehänge an der linken Seite für den Schläger), Pekesche, Band, Schärpe, Couleurzipfel, Paradecerevis, Schläger, weißen Handschuhe mit Stulpen; s. a. Salonwichs, Wichs. |
Wappen |
Die studentischen Vereinigungen legen sich seit langer Zeit Sinnbilder, Symbole oder Wappen zu. Die letzteren, in Anlehnung an Adelsvorbilder entstanden, entsprechen allerdings selten den Regeln der Heraldik. |
Wichs |
„mit Wachs glänzend gemacht“: Ursprüngliche Festkleidung der Studenten, die heute nur noch vom Präsidium bei Kneipen und Kommersen getragen wird. Die heutige Form des Wichs entstand um 1830, als die Studenten aus Sympathie für den polnischen Freiheitskampf gegen Russland die polnische Ulanen-Uniform übernahmen; sie ersetzte die auf die Urburschenschaft zurückgehende so genannte altdeutsche Tracht. Heute wird zwischen „Vollwichs“ und „Salonwichs“ unterschieden, s. a. dort. |
Zapfen |
Lange Tafel (Tisch).
Als Zapfen bezeichnet man die Langtische in der Sitzordnung auf Convent und Kneipe. Hier stehen die Tische in der klassischen U-Form angeordnet. Am Quer- oder Fronttisch sitzt traditionell das Präsidium, die Corona sitzt an den Langtischen oder Zapfen. |
Zipfel |
Ursprünglich an der Taschenuhr getragenes Anhängsel in Verbindungsfarben. Man unterscheidet nach der Größe Bier-, Wein- und Sektzipfel. Den größeren Bierzipf erhält man als Fux von seinem Leibburschen überreicht. Der Tausch von Freundschaftszipfeln soll ein besonderes freundschaftliches Verhältnis dokumentieren oder an ein gemeinsames Erlebnis erinnern. Heute trägt man den Zipfelbund rechts am Gürtel, s. a. Leibbursche, Leibfux. |
Zirkel |
Seit 1783 wurden Zirkel als Geheimzeichen von Orden und Corps gebraucht. In der Regel wurden die Buchstaben V, C und F verwendet, sowie die Anfangsbuchstaben der Verbindung. In Abhängigkeit der Zeit veränderte sich ihre Bedeutung zu dem heute noch gültigen „Vivat, crescat, floreat!“ (lat.: der Bund möge leben, wachsen und erblühen). Der Zirkel enthält das Ausrufezeichen für eine existierende Aktivitas.
Der Zirkel symbolisiert (vor allem bei Unterschriften) die Zugehörigkeit zur Verbindung. |